Nyland Stiftung

Dieser Band vereinigt die seit über fünfzig Jahren vergriffenen Erzählungen und Novellen Josef Wincklers, die unter den Titeln „Im Teufelssessel“ und „Die goldene Kiepe“ 1926 u.ff. erschienen waren. Himmel, ist dieser Dichter ein Erzähler!, schrieb beim Erscheinen der Goldenen Kiepe ein bekannter Rezensent. Die ganzer Fülle Wincklerscher Fabulierkunst wandert durch dieses Geschichten-Kaleidoskop: Gott und der Teufel, Kinder, Mütter, Heilige, Spießer, Gerichtsvollzieher, Zigeuner, eine attraktive Badenixe oder eine schwarze demimondäne Diplomatenfrau, kurz den ganzen Umkreis verschiedener Erdteile umfasst der bunte Reigen.

In den vier Novellen „Im Teufelssessel“ hat Winckler die berauschende Landschaft Südtirols erlebt. Er ließ sich vom Genius loci im „Teufelssessel“ oberhalb von Eppan, im Überetsch, dem Rhein- und Weingau der Alpen, inspirieren.

Liegt über den beiden ersten Novellen „Die Hochzeit auf der Veste Freudenberg“ und „Die Traubenkur des Herrn von Rottmann-Gudmann“ noch die panische Heiterkeit des berühmten „Adels-Paradieses von Tirol“ und die barocke Fülle des zeitgleich entstandenen „Doctor Eisenbart“, so jagen über die beiden letzten Novellen „Lehrer Tobias Oberkofel“ und „Die Magd“, dunkle Gewitterwolken, aus denen für die Menschen dieser jahrhundertelang deutschen Landschaft die Drangsale einer drohenden Verwelschung durch die Faschisten erwachsen. Die letzte Novelle zum Beispiel rückt in eindringlicher Größe und in für Winckler erstaunlich straffer Gestaltung den Dichter an die Seite eines Anzengruber und Ludwig Thoma.

Herausgegeben und mit einem Nachwort von H.G. Auch