querbeet 8
- Autor
- Walter Gödden
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 09.10.2024
- ISBN
- 978-3-8498-2057-2
- Verlag
- Aisthesis
- Bandnr.
- 28
Aus der Kategorie Reihe Dokumente
querbeet 8. 61 neue essays, szenen und notizen zur westfälischen literatur
Im achten Band von Querbeet liegt der Fokus diesmal vor allem auf Entlegenem, Abseitigem. Die Musikerfamilie Romberg, die ein Schlaglicht auf das kulturelle Klima Westfalens um 1800 wirft, ist heute ebenso vergessen wie der Arbeiterdichter Herbert Berger, der niederdeutsche Autor Andreas Rottendorf oder der Heinrich-Böll-Freund Philipp Wiebe. Auch die Abhandlungen über Annette von Droste-Hülshoff nehmen eher Randständiges in den Blick, wie ihre von der Forschung jahrzehntelang vernachlässigte Ballade Die Schwestern oder ihre Bekanntschaft mit der freiherrlichen Familie von Oer, aus der im 19. Jahrhundert ein seinerzeit beliebter Balladendichter und nicht unbedeutender Historienmaler hervorgingen. Perry Rhodans Gastauftritt hat fast nostalgischen Charakter. Er erinnert noch einmal an den Band Aliens welcome! Science-Fiction-Literatur aus Westfalen 1904–2018 (2019), zu dem sich beim Thema ›Distopie‹ Querverbindungen zu dem im vorliegenden Band behandelten Roman Elias Hirschls, Content, ziehen lassen.
Aber auch ›gute alte Bekannte‹ kommen wieder zu Wort, etwa Jenny Aloni, Josef Reding oder Ralf Thenior. So ergibt sich unter dem Strich wieder eine unverbindliche Melange an Themen, die gut zwei Jahre Literaturbetrachtung abbilden.
In Querbeet 8 behandelte Namen wie Elina Penner, Lea Draeger, Markus Berges oder Jörg Hartmann erweitern die hiesige Literaturszene um neue Facetten. Die Querbeet-Reihe mag in dieser Hinsicht belegen, dass die westfälische Literatur einem Perpetuum Mobile gleicht, das immer wieder neue Autor:innen und Themen generiert. Bei geschätzt einhundert relevanten Neuerscheinungen pro Jahr ist also nicht zu befürchten, dass dem Rezensenten der Stoff ausgeht.