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Erwin Grosche Lesebuch

Autor
Erwin Grosche
Herausgeber
Walter Gödden
VÖ-Datum
04.04.2024
ISBN
978-3-8498-1976-7
Verlag
Aisthesis
Bandnr.
130
Auswahl
Walter Gödden
Erwin Grosche Lesebuch Buch

Erwin Grosche Lesebuch

Erwin Grosche hat nicht nur sehr viel publiziert, er ist auch in allen literarischen Genres unterwegs: Prosa, Lyrik, Kurzszene, Film, Hörbuch, Tagebuch, Kolumne, Kinderprogramm, Kinderlied, Rocksong, Gebet … – und oft ist alles kunterbunt durcheinandergemixt (so wie der Autor beispielsweise nicht zwischen seinen Texten für Kinder und Erwachsene unterscheidet). Beim vorliegenden Lesebuch beginnt die Auswahl beim legendären Padermann, jenem mit allen Wassern (der Pader) gewaschenen Superhelden, der die Stadt Paderborn vor den Tücken dieser Welt beschützt. Frühe Texte sollten im Lesebuch nicht fehlen. Obwohl mehrere Jahrzehnte alt, tauchen sie bis heute in Bühnenprogrammen Grosches auf. Vor allem ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht: seine Hommagen an das Bäckerhandwerk – festzumachen an zwei Widmungstexten an seinen Vater, einem Bäckermeister. Auch einige Klassiker wurden berücksichtigt (»Von den kleinen Omis am Meer«, »Rabentage«, »Hölle«). Dann aber verzweigt sich der Grosche-Kosmos vieldimensional: Jugendbuch, Regionalkrimi, Kolumnen zu den Corona-Jahren, Gedankenspaziergänge zwischen Aphorismus und Aperçu – Grosche verwandelt alle Genres, und sei es auch nur im Nebensatz, zu typischen Groscheana, verleiht ihnen einen unverwechselbaren Grosche-Touch. Und schon sind wir mitten in »Erwins Welt«, die vielen so ans Herz gewachsen ist. In der die Schwerkraft für Momente außer Kraft gesetzt scheint, in der alles nach eigenen (Un-)Gesetzmäßigkeiten passiert, mal urkomisch, mal grotesk, mal tragikomisch, manchmal aber auch clownesk-albern. Und wer anders als Grosche könnte so unschuldig, undogmatisch und ohne jede Peinlichkeit über das Phänomen Gott schreiben? Und das, ohne sich selbst zu verleugnen? Auch »Der alte Mann und der Hund« spielt vor der Haustür des Autors. 24 Kurzkapitel beginnen jeweils mit dem Satz: »Der alte Mann ging mit seinem Hund spazieren.« Der Kleinkiez-Flaneur lässt uns teilhaben an seinen alleralltäglichsten Begegnungen und Gedankengängen, und die sind oft lustig, aberwitzig-philosophisch, sehr oft aber auch nachdenklich. Die ausgewählten Texte aus dem Band »Die Weltenlauscher« gingen auf eine Ausstellung im Literaturmuseum Nottbeck zurück. Grosche hatte angeregt, seine vielen kuriosen Erfindungen und »Denkapparate« einmal gesammelt der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch Unveröffentlichtes ist dabei, Auszüge aus Grosches »Einfranksätzen«, die an seine »Weltlexika« anknüpfen. Kurzum, ein Lese-Streifzug durch die inzwischen fünfzig Jahre währende Karriere eines Künstlers, der zu den originellsten und ungewöhnlichsten Kleinkünstlern und Autoren zählt.

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