Nyland Stiftung

"Der tolle Bomberg" ist ein westfälischer Schelmenroman des Dichters Josef Winckler. Aufzeichnungen von Josef Winckler über die Entstehung seines Romans werden in einem ausführlichen Nachwort zum ersten Male veröffentlicht. Sie bezeugen, dass nur ein Phantasiemensch, ein Dichter, diesen Roman schreiben konnte. Denn die Bekanntschaft zwischen dem tollen Baron und dem skurrilen Zoologie-Professor hat im realen Leben und in der Überlieferung gar nicht bestanden. Wickler hat beide erst durch seine Gestaltungskraft zu literarisch griffigen Figuren geformt und sie in einem polaren Gegenspiel miteinander vereint.

Aus dem Nachlass teilt der Herausgeber weitere interessante, bisher nicht bekannte Einzelheiten aus der vielfältigen Wirkungsgeschichte des „Tollen Bomberg“ mit, der in den rund sechzig Jahren seit seinem ersten Erscheinen Literarhistoriker und Publizisten, Rundfunk- und Filmregisseure, Maler und Musiker, Plagiatoren und religiöse Eiferer, aber auch geschäftstüchtige Schnaps- und Kautabakfabrikanten immer wieder von neuem beschäftigt hat.

In der wirtschaftlichen Notzeit der Inflation fand der Roman bis auf wenige Ausnahmen begeisterte Zustimmung. Ein paar Urteile aus dem Jahre 1923:

„Winckler befreit sich und seine Leser durch ein unendliches Gelächter.“
(A. Soergel, Dichter und Dichtung der Zeit (Literaturgeschichte))

„Dieser angebliche ‚Schelmenroman‘ ist kein ‚herzerquickendes Buch‘, wie es eine Münstersche Buchhandlung leichtfertig anpreist, nein, es ist ein abscheuliches, verdammenswertes Machwerk.“
(Münsterischer Merkur)

„Dieses Buch bleibt ein literarisches Meisterwerk von fesselnder Sprache und Schilderungskunst.“
(Münsterländische Volkszeitung)

Herausgegeben und mit einem Nachwort von H.G. Auch