Erich Grisar: Kindheit im Kohlenpott
- Autor
- Erich Grisar
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 06.03.2016
- ISBN
- 978-3-8498-1170-9
- Verlag
- Aisthesis
- Bandnr.
- 13

Aus der Kategorie Reihe Dokumente
Erich Grisar: Kindheit im Kohlenpott
"Kindheit im Kohlenpott" – das sind die autobiografischen Erinnerungen des Arbeiterschriftstellers und Fotografen Erich Grisar (1898-1955) an eine Jugend in Dortmund Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier beschreibt jemand, was es hieß, in einfachsten Verhältnissen aufzuwachsen – und dennoch den Mut nicht zu verlieren. Die Botschaft lautete: Mögen die Lebensumstände auch noch so hart sein, wir machen das Beste daraus.
Für die Darstellung seiner Kinder- und Jugendjahre fand Grisar einen adäquaten Ton. Seine liebevollen und leicht nostalgisch angehauchten Porträts aus der Dortmunder Arbeitersiedlung »Burgmunda« lassen zwar Anekdotisches und Humoristisches anklingen. Dennoch ist der Ton nirgends schwülstig, triefend oder klassenkämpferisch-doktrinär. Grisar erweist sich als ein sympathischer Erzähler, der es versteht, unterhaltsam zu plaudern, ohne sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Man liest diese Episoden auch über 80 Jahre nach ihrer Niederschrift noch gern und oft mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Über den Autor
Erich Grisar (1898 Dortmund-1955 ebd.) zählt zu den exponierten Arbeiterschriftstellern des Ruhrgebiets. Der Sohn eines Fabrikarbeiters arbeitete in Maschinenfabriken, Hüttenwerken und im Brückenbau und war später Bibliothekar in seiner Heimatstadt. Sein Werk setzt mit expressionistischer Lyrik ein. Später gewann die Prosa die Oberhand. Grisar schrieb Kurzprosa, Erzählungen, Sozialreportagen aus der Arbeitswelt, biografische Erinnerungen (»Kindheit im Kohlenpott«, 1946), Unterhaltungsromane und zuletzt Anekdoten aus dem Dortmunder Kulturleben (»Der lachende Reinoldus«, 1953), an dem Grisar auch als umtriebiger Organisator teilnahm. Grisars war ein literarisches Naturtalent. Seine Texte zeichnen sich durch Authentizität, anrührende Plastizität und einen ausgeprägten sozialen Impetus aus. »Ich hoffe, dass meine Arbeiten sich einen Platz in der sozialen Literatur sichern, und halte mich im übrigen daran, die Gefühle und Stimmungen der Klasse, der ich entstamme, zu gestalten. Einmal, dass der Klassenfremde den Arbeiter versteht, zum anderen, dass der Arbeiter Klassenbewusstsein, ja Klassenstolz bekomme.«