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Spur der Zeit - Landskop

Autor
Siegfried Kessemeier
VÖ-Datum
10.07.1994
ISBN
978-3-87023-172-9
Verlag
Ardey
Bandnr.
2
Spur der Zeit - Landskop (Kessemeier) Buch

Aus der Kategorie Neue Westfälische Literatur

Spur der Zeit - Landskop

Beim Lesen der neuen Texte Siegfried Kessemeiers (Oeventrop 1930-2011 Münster) stellen sich unweigerlich Bilder ein: verlassene Landschaften, zerstörtes Dorfleben, halb verfallene Bahnhöfe. Wir erkennen die Mahnmale einer früheren (durchaus nicht besseren!) Zeit. Der Blick nähert sich behutsam. Fährten werden aufgenommen, buchstäblich am Wege aufgelesen. »Orte – Blicke« hat Siegfried Kessemeier einen neuen Gedichtzyklus überschrieben. Es sind Orte und Blicke, die Bestandsaufnahmen leisten. Das Früher, das Heute, die Folgen. Wie kann man die Bruch- und Nahtstellen der Geschichte freilegen? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich für die Gegenwart?

Siegfried Kessemeier hat für die Beantwortung solcher Fragen ein adäquates, seit nunmehr über drei Jahrzehnten erprobtes literarisches Verfahren gefunden. Es ist gekennzeichnet von einer bis aufs Äußerste verknappten Sprache und Metaphorik. Die Texte sind nüchtern und unprätentiös. Sie versachlichen und handeln ein Thema mit wenigen Worten ab. In der charakteristischen Miniatur (vergleichbar einem Foto oder einem Kameraschwenk im Film) wird die »große Geschichte« eingefangen und zugleich individuell perspektiviert. Mehr darf nicht gezeigt werden. Die Imagination des Lesers wird gleichsam erzwungen. Er muss sich selbst einbringen und mit dem sprachlich evozierten Bild in einen Dialog eintreten. Jedes »Mehr« würde den Reflexionsprozess unterbinden, die geschichtliche Spur eindeutiger, aber auch beliebiger machen.

Siegfried Kessemeier, 1930 in Oeventrop/Sauerland geboren, gehört zu den Erneuerern der niederdeutschen Literatur in Westfalen. Er schreibt seit den 1960er Jahren experimentelle Gedichte in der Mundart seines Heimatortes und gewann damit überregionale Anerkennung (u.a. Klaus-Groth-Preis). »Spur der Zeit – Landscop« ist sein dritter Gedichtband, der erstmals auch hochdeutsche Texte enthält.

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