Thomas Valentin Lesebuch
- Autor
- Thomas Valentin
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 01.01.2008
- ISBN
- 978-3-89528-660-5
- Bandnr.
- 16
- Auswahl
- Norbert Otto Eke, Dagmar Olasz-Eke
Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Thomas Valentin Lesebuch
„Ich kann nicht ohne Erfahrung schreiben. Ich schreibe nicht, was ich nicht kenne. Aber ich mache keine Fotografie meiner Erlebnisse, sondern ich forme sie um in Bilder, in Vorgänge, in Dialoge. Und ich hoffe, daß sie ein Stück zeitgenössischer Literatur ergeben.“
(Thomas Valentin)
Die literarische Laufbahn Thomas Valentins (1922 Weilburg-1980 Lippstadt) begann Mitte der 1960er Jahre als Chefdramaturg am Theater in Bremen. Zu dieser Zeit wurde sein Stück »Die Unberatenen« durch Peter Zadek uraufgeführt. Später wurde es unter dem Titel »Ich bin ein Elefant, Madame« von Zadek mit Margot Trooger und Günther Lüders in den Hauptrollen verfilmt. Der Film wurde bei den Berliner Filmfestspielen mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet und erhielt zwei Bundesfilmpreise. Bis Ende der 1970er Jahre entstanden neben weiteren Theaterstücken Fernsehfilme, die höchste Einschaltquoten erzielten, sowie Romane und Erzählungen, die wegen ihrer Direktheit und psychologischen Durchdringung viel diskutiert wurden. Daneben stehen die einfachen Erzählungen aus dem Band »Schnee vom Ätna« (postum 1981), die auf Valentins zahlreiche Aufenthalte auf Sizilien zurückgehen. Für das Drehbuch von »Grabbes letzter Sommer« wurde Valentin postum der Adolf-Grimme-Preis in Gold verliehen. Der Autor starb durch Freitod.
Valentin bezog seine Stoffe aus seiner unmittelbaren Lebensumgebung. »Meine Arbeiten sind Verwandlungen von autobiographischem Lebensmaterial durch Phantasie. So wird, wenn es gelingt, aus Privatem Zeitgenössisches. Ich habe keine abstrakte, sondern eine konkrete Phantasie. Ich kann nicht ohne Erfahrungen schreiben.« »Ich will Leute ansprechen, die die gleichen oder ähnliche Geschichten, die gleichen geschichtlichen Erlebnisse, Lebensmuster, Erfahrungsweisen und Verhaltensmuster haben. Und wenn Sie mich fragen, was ich mir als Wirkung meiner Arbeit erwarte, dann möchte ich, von außen nach innen gesehen, sagen: Spannung, Unterhaltung, Mitgefühl, Nachdenklichkeit, Abbau von Vorurteilen und Aufbau von kritischem Verständnis sich selbst, seinen Nachbarn, seinem Kreis gegenüber.«