Max Bruns Lesebuch
- Autor
- Max Bruns
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 16.05.2005
- ISBN
- 3-936235-12-0
- Bandnr.
- 11
- Auswahl
- Anne Kathrin Pfeuffer

Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Max Bruns Lesebuch
„Eines für Alle!
Daß nicht Allen ich gefalle,
will mir ganz natürlich scheinen:
Alles schickt sich nicht für Einen!
Doch schickt Eines sich für Alle:
mit dem Herzblut, mit der Galle
vor sich selbst es ehrlich meinen!“
(Max Bruns)
Max Bruns (1876 Minden-1945 ebd.) war ein Anwalt der Moderne. Er gehörte zum Typus eines literarischen Verlegers, der zuweilen um den Preis des Ruins, ausschließlich seiner Kunstgesinnung folgte. Die Herausgabe literarischer Zeitschriften, vor allem der »Gesellschaft« (der wichtigsten Zeitschrift des Naturalismus), machte den Verlag bekannt, in dem die Werke von Johannes Schlaf, Karl Henckell und später, sich den literarischen Strömungen anpassend, Gedichte von Max Dauthendey und Alfred Mombert erschienen. Besondere Anerkennung erwarb sich der Verlag durch den Druck bedeutender Werke der Weltliteratur. Es erschienen (Gesamt)Ausgaben von Dostojewski, Edgar Allan Poe, Oscar Wilde, H.G. Wells, Flaubert, Baudelaire und André Gide. Besonders die sechsbändige Poe-, die zehnbändige Flaubert-Ausgabe und die Herausgabe einer mehrbändigen, eigenen Baudelaire-Übersetzung wurden später als außerordentliche Leistungen gewürdigt.
Auch übersetzte Bruns (gemeinsam mit seiner Frau Margarethe) als erster Mallarmé und Verlaine ins Deutsche und brachte deren Werke in seinem Verlag heraus. Für die Ausstattung der Bände beschäftigte Bruns bedeutendste Buchkünstler der Zeit (Fritz Helmuth Ehmke, Marcus Behmer, Walter Tiemann). Bruns‘ zu Unrecht vergessenes eigenes Schaffen trat für lange Zeitspannen hinter die Verlagsarbeit zurück. Seine Vorbilder waren Richard Dehmel, Alfred Mombert, Stefan George und Rainer Maria Rilke.