Jürgen Brôcan Lesebuch
- Autor
- Jürgen Brôcan
- Herausgeber
- Walter Gödden
- VÖ-Datum
- 15.04.2021
- ISBN
- 978-3-8498-1715-2
- Verlag
- Aisthesis
- Bandnr.
- 105
- Auswahl
- Jürgen Brôcan

Aus der Kategorie Kleine Westfälische Bibliothek
Jürgen Brôcan Lesebuch
Sein Schriftenverzeichnis umfasst sieben engbeschriebene Seiten. Neben eigenen Lyrikbänden stoßen wir auf Übersetzungen, Rezensionen, Essays und Kolumnen, unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung. Unzweifelhaft: Jürgen Brôcan ist ein Homme de lettres, jemand, der seine Leidenschaft für die Literatur zur Profession gemacht hat. 2003 zog Brôcan nach Dortmund, wo er unter anderem die "edition offenes feld" ins Leben rief, die deutsche und internationale LyrikerInnen zu Wort kommen lässt. Das Ruhrgebiet und die westfälische Landschaft hätten seine Kreativität erst richtig freigesetzt, sie zählten zu den literarisch anregendsten Regionen Deutschlands, resümiert der Autor heute, hier finde man "auf überschaubarem Raum soviel Stoff, dass es wahrscheinlich für zehn und mehr Schreibleben ausreichen würde". Neben dieser geografischen Verortung ist die literarische Tradition ein Orientierungspunkt seines Schaffens. Im vorliegenden Lesebuch gibt Jürgen Brôcan Einblicke in seine Schreibwerkstatt. Eine eigene Abteilung beschäftigt sich unter dem Titel "Gestalten" mit seinen angesprochenen Vorbildern und Referenzgrößen aus der Literaturgeschichte. Dort treffen wir auch auf Annette von Droste-Hülshoff, der Brôcan einen eigenen Gedichtzyklus gewidmet hat. Unter einer anderen Rubrik lässt er persönliche Bezüge anklingen. "In dieser letzten Abteilung kommt man dem Dichter am nächsten; Kindheitserinnerungen, Familiengeschichten, Verwandtschaftsverhältnisse werden zu Auslösern von Gedichten, die das Intime und Persönliche zum Anlass nehmen, um in weitere geistige Räume vorzustoßen" – so Ralf Thenior, der ein Nachwort beigesteuert hat und weiter ausführt: "Gemeinsam ist all diesen z. T. formal sehr unterschiedlichen Gedichten die elegante poetische Machart, ihr Wortreichtum, der Atem, der diese kleinen Wortmaschinen zu lebendigen Entitäten macht, und die stupende Belesenheit des Autors, die den Leser immer wieder Staunen lässt, ob der Reichweite dieses Denkens. Atem und Puls, Luft und Licht sind die bestimmenden Elemente dieser Dichtung."