wurst aus westfalen und andere kapriolen
- Autor
- Hans Wald
- VÖ-Datum
- 12.07.2000
- ISBN
- 978-3-87023-131-6
- Verlag
- Ardey
- Bandnr.
- 9
Aus der Kategorie Neue Westfälische Literatur
wurst aus westfalen und andere kapriolen
Worüber schreibt der Dichter am liebsten? Natürlich über sich selbst. Was aber, wenn ihm sein Ich zu klein geworden ist? Dann schafft er sich ein Pseudonym – oder gleich mehrere, wie der Literaturwissenschaftler und Autor Karl Riha. Mit Hans Wald entwarf er sich ein Alter ego, mit dem sich – je nach Lust und Laune – mal gut plaudern, mal gut streiten lässt. Der vorliegende Band versammelt Texte Hans Walds, Experimentelles und Abseitiges und immer Originelles.
Riha über seinen Antipoden, das, wie er sagt, »semiotische Schlitzohr« Hans Wald: »Hans Wald – und ich: wir kennen uns, seit es mich in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus Berlin nach Nordrhein-Westfalen – sprich: ins Siegerland – verschlagen hat. Rings um die Stadt Siegen, die der Region ihren Namen gibt, reihen sich Wälder und Wälder: da nimmt es nicht Wunder, daß sich – ergänzt um den Allerweltsvornamen Hans -- einer danach benennt. Ich hatte, als er so unverhofft bei mir anklopfte, mit ihm kein Problem, wohl aber mit dem Ansinnen, er offeriere sich mir, da ich im einschlägigen Sternzeichen geboren sei, als Zwilling – oder eben, der Einfachheit halber, als Pseudonym, von dem ich Gebrauch machen könne, wann und wo immer ich wolle; dabei unterließ er nicht den Hinweis darauf; dass ja sein Vor- und Nachname wie der meinige auch aus jeweils exakt vier Buchstaben gebildet sei. Den ›Zwilling‹ wehrte ich entschieden ab, erlaubte ihm aber, gelegentlich bei mir einzukehren, eine Tasse Kaffee zu trinken und auch ein Schwätzerchen zu halten. Dabei zeigte er sich gar nicht hinterwäldlerisch, sondern auf vielfache Weise interessiert an den aktuellen Vorfällen in aller Welt. …«